Selten, dass mich eine Lesung auf der ich war, über die gesamte Zeit fesseln konnte. Autoren sind halt auch nicht unbedingt gleich gute Entertainer. Es ist ein wenig wie, „Wenn alles schweigt und einer spricht….“ – sehr ermüdend. Deshalb haben wir uns überlegt, ein solches Event abwechslungsreicher zu gestalten und mehre Sinne anzusprechen, was dazu führt, dass nun der Begriff Lesung den Kern nicht mehr wirklich trifft.

Am 14.09.2019 war es soweit. In meinem Lieblingshotel, dem Hotel LUIS las Ruth Frobeen Auszüge aus Ihrem 2. Roman „Dorothy und der Parfümeur“ und wir spielten ausgesuchte Musik, passend zum Roman. Unter der Rubrik Video könnt Ihr Euch einen Eindruck verschaffen.

Der Roman

Ein Einzelgänger, der japanische Pflanzen in seinem Garten kultiviert und Gefühle auf chemischer Ebene entschlüsselt. Herr Kawakami findet Inspiration für seine Parfüms, wo er sie nicht vermutet, und entdeckt Bonbons neu.

Eine einfallsreiche Chaotin mit einer kriminellen Ader, einer kaputten Freundschaft und einer defekten Nähmaschine. Dorothy Pirol borgt sich Details aus dem Leben anderer und flickt sich daraus Flügel, mit denen sie zu fliegen versucht.

Dorothy und der Parfümeur erzählt die Geschichten von Dorothy Pirol und Johann Kawakami, deren Welten sich erst berühren, als sie sich auf einer Weihnachtsfeier begegnen. Während Herr Kawakami Hals über Kopf nach Japan fliegt, um über die Yuzu zu forschen und einen Duft als Hommage an seine Großmutter zu kreieren, gibt Dorothy ihrem verkorksten Leben einen neuen Sinn und übernimmt Verantwortung für sich und einen gestohlenen Wellensittich.

Es war ein schöner Abend, der von einem Gast im Nachgang so bewertet wurde:

Liebe Karin, ich möchte dir gern nochmal mitteilen, wie wunderbar eure Veranstaltung gestern war. Es handelt sich dabei definitiv um ein Gesamtkunstwerk!
Die Zutaten:
– eine Portion feenhafte Ruth, die mit ihrer zauberhaften Erscheinung, wie ein leicht gebrochenes Wesen, uns Zuhörern/-innen die Möglichkeit bot die Dinge in neuer, eben gebrochener Optik wahrzunehmen und damit die Chance für neue Erkenntnisse enorm erhöhte
– ein Jens, der virtuos, mulitinstrumental und bassig das Event prägend beeinflusste
– eine Karin, die mit gewohnter, professionaler Samt- und Klarstimme die Ohren umschmeichelt angenehm vibrieren ließ
– ein Hotel Luis, das mit leicht verwunschenem Ambiente lässig eine tiefschichtige Atmosphäre verbreitet
– das alles gut geschüttelt und genau zum richtigen Zeitpunkt und mit der passenden Geschwindigkeit aus dem Shaker gegossen – kurzum, es war einfach gelungen.